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600 Jahre jüdische Kultur und Geschichte
Für aktives Erinnern
Shoah & Gedenken

Erinnerung an die ausgelöschte Jüdische Gemeinde Meimbressen im Tal der Gemeinden in der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem (Foto: privat)
Mindestens 45 Meimbresser Männer, Frauen und Kinder wurden in deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagern, Ghettos und Tötungsanstalten zu Opfern des Judenmordes der Nazis
Viola Alexander, geb. Loewenstein, Jg. 1900, Westerbork, Theresienstadt, Auschwitz, Bergen-Belsen 1945
Grete Blum, geb. Frankenberg, Jg. 1902, Riga, Stutthof 1.10.1944
Jakob Frankenberg, Jg. 1871, Theresienstadt 24.2.1943
Rosa Frankenberg, geb. Kander, Jg. 1880, Theresienstadt, Auschwitz 18.5.1944
Ludwig Frankenberg, Jg. 1906, Gerichtsgefängnis Halle 23.2.1936
Meta Goldmeier, geb. Goldwein, Jg. 1886, Zamosc 1942
Minna Mally Goldwein, Jg. 1887, Riga 1941
Bertha Goldwein, geb. Frankenberg, Jg. 1860, Theresienstadt, Treblinka 29.9.1942
Leopold Goldwein, Jg. 1887, Riga 1941
Julie Goldwein, Jg. 1893, Riga 1941
Hetty Goldwein, Jg. 1894, Tötungsstätte Raasiku (Estland) 1942
Toni Goldwein, Jg. 1896, Tötungsanstalt Brandenburg (Havel) 1940
Johanna Goldwein, Jg. 1900, Riga 1941
Bertha Goldwein, geb. Mosheim, Jg. 1858, Theresienstadt, 25.09.1942
Amalie Mathilde Goldwein, geb. Goldwein, Jg. 1888, Theresienstadt, Stutthof 1944
Ruth Goldwein, Jg. 1911, Landesheilanstalt Marburg 28.6.1936
Levi Goldwein II, Jg. 1877, Riga 1942
Ida Goldwein, geb. Hammerschlag, Jg. 1883, Riga 1942
Erna Jacobs, geb. Goldwein, Jg. 1905, Riga 1941
Arthur Goldwein, Jg. 1913, Mauthausen 01.10.1941
Marianne Goldwein, Jg. 1926, Auschwitz 06.12.1943
Louis Levi Goldwein, Jg. 1884, Riga, Kaiserwald 1943
Bertha Goldwein, geb. Katz, Jg. 1889, Riga, Kaiserwald, Stutthof, Ostsee April 1945
Ruth Goldwein, Jg. 1924, Riga, Kaiserwald, Stutthof, Neustadt (Holstein) 09.05.1945
Rosa Rosenthal, geb. Goldwein, Jg. 1886, Theresienstadt 25.09.1942
Sally Goldwein, Jg. 1895, Auschwitz 24.09.1942
Jakob Goldwein, Jg. 1870, Treblinka 23.09.1942
Berta Hirschberg, geb. Stern, Jg. 1894, Minsk 1941
Kurt Hirschberg, Jg. 1921, Minsk 1941
Else Jakoby, Jg. 1890, Izbica 1942
Frieda Katzenberg, geb. Hammerschlag, Jg. 1880, Riga 1941
Salomon Loewenstein, Jg. 1871, Westerbork, Auschwitz 07.07.1944
Rosalie Loewenstein, geb. Adler, Jg. 1873, Westerbork, Auschwitz 07.07.1944
Harry Loewenstein, Jg. 1904, Westerbork, Theresienstadt, Auschwitz 1944
Hermann (gen. Herbold) Löwenstein, Jg. 1872, Theresienstadt 14.05.1944
Brunhilde (gen. Hilde) Meyerstein, geb. Löwenstein, Jg. 1900, Belzyce 1942
Rosa Rosenthal, geb. Goldwein, Jg. 1886, Theresienstadt 25.09.1942
Bertha Rothenberg, geb. Frankenberg, Treblinka 1942
Betty Sitzmann, geb. Hirschberg, Jg. 1892, unbekannt
Adolf Vorenberg, Jg. 1894, Minsk 1941
Bina Vorenberg, geb. Goldwein, Jg. 1889, Minsk 1941
Hannelore Vorenberg, Jg. 1927, Minsk 1941
Josef Vorenberg, Jg. 1865, Theresienstadt 17.05.1943
Amalie Weinberg, Jg. 1863, Cholm 5.4.1941
Helena Wolff, geb. Goldwein, Jg. 1884, Theresienstadt 1943
Möge ihre Seele eingebunden sein in den Bund des ewigen Lebens
Ein Überlebender berichtet...
Neben Marga Sender, geb. Goldwein, und Flory Friedner, geb. Goldwein, gehörte auch Eliezer Goldwyn zu den Überlebenden der Shoah. Geboren 1923 als Hans-Ludwig Goldwein, war er der einzige Sohn von Sally und Sophie Goldwein, geb. Ernst, aus Meimbressen. Beide Eltern wurden in Auschwitz ermordet. Auch Eliezer wurde in das größte deutsche Vernichtungslager deportiert, überlebte aber die Zwangsarbeit und die Todesmärsche und wurde am 8. Mai 1945 durch sowjetische Truppen in Theresienstadt befreit.
Emma Elliott, eine britische Künstlerin, besuchte 2012 die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem und wurde dort zu ihrem bemerkenswerten Kunstprojekt „Reconciliation“ inspiriert. Im Mittelpunkt steht eine Marmorskulptur, die die jeweiligen Wunden von Jesus Christus und einem KZ-Überlebenden vereint. Dieser Überlebende war Eliezer Goldwyn. Er erklärte sich einverstanden damit, dass Emma Elliott seine eintätowierte KZ-Häftlingsnummer für ihr Kunstprojekt nutzte, in dessen Mittelpunkt Eliezers Überlebensgeschichte steht.
Eliezer Goldwyn starb am 5. Januar 2017 in Israel im Alter von 93 Jahren.
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Eliezer Goldwyn (Hans-Ludwig Goldwein) 1966
(Foto: privat)
Meimbresser Gedenken in der Presse
Gedenkveranstaltung 1988: Gedenkfeiern / Pogrome in Nordhessen: Erinnern fällt noch immer schwer. In: HNA-Hofgeismarer Allgemeine Nr. 264 v. 11.11.1988.
Gedenken 1988: Pogromnacht in Meimbressen / Schlägertrupps kamen mit Verspätung. Bei Tisch war das Thema tabu. In: HNA-Hofgeismarer Allgemeine v. 5.11.1988
Gedenkveranstaltung 1998: Gedenken mit Zeitzeugen in „Klein-Jerusalem“. In: HNA-Hofgeismarer Allgemeine Nr. 260 v. 7.11.1998.
Gedenkveranstaltung 1998: Dorina Binienda--Beer: Erinnerungen an den Holocaust. Ruth Rau: Die Seele schmerzt noch heute. In: HNA-Hofgeismarer Allgemeine Nr. 263 v. 11.11.1998.
Gedenkgottesdienst 2008: Ingrid Vossen: Die Wunde offen halten. Im Altkreis Hofgeismar erinnerten Menschen an die Opfer der Reichskristallnacht. In: HNA-Hofgeismarer Allgemeine v. 10.11.2008.
Stolperstein-Verlegung 2019: Dorina Binienda--Beer: Tod im KZ vor 75 Jahren. Stolpersteine erinnern an jüdische Mitbürger. In: HNA-Hofgeismarer Allgemeine v. 6.7.2019.
Gedenkfeier 2023: Bernd Schünemann: „Nicht an Judenhass gewöhnen“. Gedenkveranstaltungen in Meimbressen und Hofgeismar. In: HNA-Hofgeismarer Allgemeine v. 11.11.2023; engl. transl.
Stolperstein-Verlegung 2024: Dorina Binienda-Beer: „Unrecht bleibt Unrecht“. Stolpersteine für Adolf Goldwein und 17 weitere Meimbresser Juden. In: HNA-Hofgeismarer Allgemeine v. 13.9.2024; engl. transl.
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